Ashley

Bullmastiff Blues

Copyright bei Dr. Jörg Ulrich, Blaubeuren 2008

Hier das Bullmastiff-Buch:

"What a wonderful dog! Bullmastiff in Deutschland"


 

Ich bin ein Bullmastiff-Mädchen, geb. 2010 bei Dr. Jörg und Karin Ulrich in Blaubeuren, aufgewachsen bei Ullrich Bossert in Elztal-Rittersbach, und passe auf Chris und Gerhard auf.

 

 

Wenn du dich jetzt fragst, was ein Bullmastiff ist, dann hier einige Sätze dazu:

 

Dass wir Bullmastiffs überhaupt existieren, haben wir den englischen Wildhütern aus dem 19. Jahrhundert zu verdanken, die für das Stellen von Wilddieben, die immer zahlreicher wurden, einen entsprechenden Hund benötigten. Als diese Notwendigkeit nicht mehr bestand, kamen im 20. Jahrhundert andere Aufgaben auf uns Bullmastiffs zu. Durch fortwährende Zuchtauslese für die gefährlichen, nächtlichen Einsätze wurden wir zu einem vorzüglichen Schutzhund, der zunächst häufig als „Gamekeeper's Nightdog“ bezeichnet wurde.

Wie bereits erwähnt, entstand unsere Rasse aus der „Not“ der englischen Wildhüter des 19. Jahrhunderts. Wir sind eine Kreuzung aus dem Old English Mastiff und dem Old English Bulldog und wurden speziell für die Wildschützer der damaligen Zeit als Schutzhunde gezüchtet. Obwohl die Wilderei mit der Todesstrafe belegt wurde, schreckten die Wilddiebe – die sich zu diesem illegalen Geschäft häufig aus sozialer Armut heraus entschlossen – auch nicht vor einem Mord zurück. Während andere Jagdhunde die Wilderer teils verletzten oder gar töteten, schafften wir es, kontrolliert, lautlos und mutig vorzugehen und die Wilddiebe meist unverletzt zu stellen. Wir warfen den Dieb zu Boden und hielten ihn fest, bis der Wildhüter kam und ihn als Abschreckung zur öffentlichen Hinrichtung bringen

konnte.

Eine spätere Einkreuzung des Bloodhounds, der uns Bullmastiffs seinen enormen Geruchssinn vererbte, verbesserte unsere Fährtengängigkeit um ein Vielfaches. Am Heiligabend des Jahres 1924 wurde die Hunderasse "Bullmastiff" anerkannt. Nachdem sich die Lage in den Besitzungen sowie in der Sozialstruktur Englands allgemein geändert hatte, wurden wir Bullmastiffs „arbeitslos“ und bekamen nur noch die Aufgabe eines Begleithundes zugeteilt. Wir avancierten zum Policedog – zum Polizeihund – in England und sind dort heute - wie auch im Rest Europas - ein beliebter Begleit- und Familienhund. Allein die psychologische Wirkung von uns massigen, beeindruckenden Hunden prädestinierte uns als Diensthunde bei vielen Behörden weltweit.

Wir Bullmastiffs mit der FCI-Standard-Nummer 157 sind ein anerkannter britischer Rassehund. Wir gehören der Gruppe 2 – Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Hunderassen – sowie der Sektion 2 – Molossoide – an. Unsere mittlere Lebenserwartung liegt bei 10 – 12 Jahren. Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 63 bis fast beinahe 69 cm. Wir Hündinnen hingegen sind wesentlich kleiner und auch etwas feiner. Wir bringen ganze 40 bis knapp 60 kg auf die Waage und beeindrucken somit schon allein wegen unserer Körperform.

Es gibt uns in den Farbschattierungen rot, gestromt oder rehbraun mit schwarzer Maske. Unser Fell ist kurz, glatt anliegend, wetterbeständig und hart. Wir haben V-förmigen Ohren, die zurückgefaltet sind.

Unser Kopf hat eher eine quadratische Form und verleiht unserem imposanten Aussehen noch einmal einen weiteren Nachdruck. Die Optik von uns Bullmastiffs kann so manchem Gegenüber Respekt – wenn nicht gar Angst – einflößen. In Wirklichkeit aber sind wir, bei richtiger Sozialisation und Welpenerziehung, anpassungsfähige, gelassene und ruhige Hunde. Typisch für uns Bullmastiffs ist,

dass wir, wenn unser Interesse durch irgend etwas geweckt wird, unsere Stirn in deutliche Falten legen. Allerdings können wir auch manchmal ein wenig stur und eigenwillig sein, was wiederum eine konsequente und gewaltfreie Erziehung verlangt.

Wir Bullmastiffs sind daher keine Anfängerhunde. Einen absoluten Gehorsam kann man von uns nur schwerlich erwarten. Wir sind recht intelligente, mutige Hunde und besitzen eine sehr hohe Reizschwelle, die zum Glück verhindert, dass wir grundlos Menschen und Tiere angreifen. Wegen des

hohen Reizschwellenpotentials ist der strenge Schutzhundesport nur unter besonderen Bedingungen mit uns möglich. Entgegen der herkömmlichen Meinung kann man uns durchaus gut als Familienhund halten. Dennoch gelten wir in einigen Bundesländern als „Kampfhunde“.

Wir sind sowohl anhänglich als auch treu und haben einen ausgeprägten Sinn für Wachsamkeit. Zudem sind wir sehr kinderlieb. Da Kinder aber manchmal „unberechenbar“ sind, sollte man kleine Kinder nie

unbeaufsichtigt mit uns lassen. Wer weiß schon, was die Kleinen mit uns so alles vorhaben und anstellen.

Besonders ausgeprägt ist unser Gehör- und Geruchssinn. Während wir Bullmastiffs im Haus eher ruhige Vertreter sind, können wir im Freien sehr lebhaft sein. In der Begegnung mit anderen Hunden zeigen wir in der Regel Nervenstärke und Gelassenheit und lassen uns nicht so schnell provozieren. Allerdings ordnen wir uns auch kaum oder nur schwer unter.

 

Hundekauf ist Vertrauenssache! Sprechen Sie daher den Bullmastiff -Züchter am besten direkt an, wenn Sie an meiner Verwandtschaft interessiert sind! Es ist unbedingt darauf achten, dass ich durch meine unmittelbare Verwandtschaft beim Züchter eine gute Sozialisierung hatte und diese auch weiterhin bekomme.

 

Ashley´s ersten beiden Jahre

Dr. Jörg Ulrich
Dr. Jörg Ulrich

 

Warum Sie sich (k)einen Bullmastiff anschaffen sollten

 

Hier einige Hinweise und Informationen für potenzielle Bullmastiff Interessenten

von Dr. Jörg Ulrich, dem Züchter von unserer Ashley.

Wenn Sie sich tatsächlich dazu entschlossen haben, einen Bullmastiff-Welpen zu erwerben, dann müssen Sie vor allem drei Voraussetzungen erfüllen: Sie müssen überdurchschnittlich wohlhabend und ebenso überdurchschnittlich bescheuert sein. Außerdem benötigen Sie ein hohes Maß an Unabhängigkeit von sozialen Kontakten. Denn Bullmastiff-Besitzer sind unter anderem auch sehr einsame Menschen.

 

Bedenken Sie in diesem Zusammenhang folgende nicht bezweifelbare Fakten:

 

Bullmastiffs bleiben nicht die süßen kleinen Knutschkugeln, als die Sie die Welpen kennen lernen. Die männlichen Exemplare sind in aller Regel sehr schwer und massig. Die Hündinnen bleiben etwas leichter. Aber das fällt nun wirklich nicht ins Gewicht. Sie versauen und versabbern die ganze Bude. Manchmal hängen die Sabberfäden sogar von der Decke. Die Viecher klauen wie die Raben und fressen Ihnen buchstäblich die Haare vom Kopf. Die Tierarztrechnungen erreichen astronomische Höhen, denn von der normalen regelmäßigen Entwurmung bis zur Vergabe von Antibiotika bei einer Infektion wird alles nach Kilogramm berechnet. Das Auto braucht mehr Sprit, wenn es das Gewicht Ihres Hundes bewegen muss, und es wird sehr schwierig, einen derartigen Brummer von Hund zum Beispiel beim Tierarzt auf den Tisch zu bekommen.

 

Bullmastiffs brauchen viel Platz. Ihre Pfoten können wegen der enormen Größe viel mehr Dreck aufnehmen und ins Haus schleppen als diejenigen kleinerer Hunde. Die Halsbänder in Übergröße kosten wahrlich ein Vermögen, und dort, wo einst ein prächtiger Rasen wuchs, erstreckt sich nun ein von Trampelpfaden durchzogenes Brachland. In die Löcher, die Ihr Hund gräbt, können Sie locker einen Keller betonieren, und das Tier kann auch Ihrer Gesundheit schaden, denn wenn es unverhofft in die Leine springt, können Sie gar schrecklich hart auf die Fresse fliegen.

 

Sie werden wochen- und monatelang nach einem Spielzeug für Ihren kleinen Racker suchen, welches den Angriffen der mächtigen Kiefer länger als eine Woche Widerstand entgegensetzen kann. Vergessen Sie es einfach! Es gibt kein solches Spielzeug. Saubere Kleidung wird im Laufe der Zeit für Sie zum Fremdwort werden. Sollten Sie es entgegen aller Erwartung doch einmal schaffen, das Haus unbesabbert zu verlassen, dann erwischt es Sie spätestens bei Ihrer Rückkehr. Sie werden im Wochenrhythmus die Wände streichen und diese Aktivität nach einiger Zeit resigniert einstellen. Sie werden Ihren Staubsauger auf den Sperrmüll schmeißen, sich einen leistungsfähigeren Industriesauger zulegen, dies zunächst für eine gute Idee halten und dann feststellen, dass auch der es nicht schafft.

 

Sie werden zudem Schritt für Schritt in die soziale Isolation geraten. Freunde und Bekannte werden sich nach und nach von Ihnen zurückziehen. Wie ein einsamer Wolf werden Sie fortan gemeinsam mit Ihrem Hund über abgelegene Felder und Wiesen ziehen, von Gott verlassen und von den Menschen. Andere Hundehalter werden aus Angst vor Knochenbrüchen bei ihren filigranen Lieblingen das Spiel mit Ihrer vierbeinigen Dampfmaschine zu vermeiden suchen und Ihnen weiträumig aus dem Weg gehen. Es wird Ihnen der Gedanke kommen, dass Sie sich als Spielkameraden für Ihren Hund wohl einen zweiten Bullmastiff werden anschaffen müssen.

 

Herzlichen Glückwunsch, wenn Sie sich durch alle diese Dinge nicht abschrecken lassen! Jetzt ist es sicher, dass Sie wohlhabend genug, bescheuert genug und asozial genug für einen Bullmastiff sind.

 

Copyright Dr. Jörg Ulrich, Blaubeuren 2008

Ashley zu Hause und auf Reisen